Ein ganz normaler Tag. Die Kinder haben Freunde eingeladen
oder die Nachbarskinder spielen mit deinen Kindern im Garten und plötzlich läuft die Lage aus dem Ruder. Ein Kind ist der Meinung, dass es etwas Besonderes ist, den Ton angeben kann oder aus Neid oder Frust Sachen zerstört. Wie kann oder soll man auf eine solche Situation reagieren? Soll man das schlechte Benehmen des Kindes ignorieren oder dieses Kind durch aktive Zurechtweisung in seinem Tun bremsen?
Umstand 1 – die Eltern sind ebenfalls anwesend
In diesem Fall müsst ihr ganz vorsichtig agieren. Eltern fühlen sich bei einer Zurechtweisung ihrer Kinder durch Freunde oder Bekannte leicht auf den Schlips getreten und reagieren verschnupft. Solange den Eltern die Situation nicht selber auffällt, bleibt euch nur eine Alternative. Findet eine Ablenkung für die Kinder. Schlagt ihnen ein neues Spiel vor, eine coole Aktion oder gebt ihnen einen konkreten Auftrag. Wenn sie die anderen Gäste mit frischen Getränken, Snacks oder Süßigkeiten versorgen können, sind sie beschäftigt und die gefährliche Lage ist sofort entschärft.
Umstand 2 – die Eltern sind nicht anwesend
In diesem Fall seid ihr die Vorbilder und müsst entsprechend handeln. Gebt kurze und klare Anweisungen, die der Situation entsprechen. Wandmalereien, verschmiertes Essen auf Tischen oder Stühlen, zerstörtes Spielzeug oder das Quälen von Haustieren ist keinesfalls akzeptabel. Sagt dem Kind ganz genau, was ihr erwartet und wie ihr euch ein Miteinander vorstellt.
Bringt dann sofort neue Impulse in das Miteinander. Keinesfalls soll sich das „gescholtene“ Kind zurückgesetzt, beschimpft oder gedemütigt fühlen. Ihr müsst dem Kind nur klarmachen, dass ihr diese eine Situation nicht akzeptiert.
Fazit
Kinder brauchen Richtung und Grenzen. Wenn ihr diese Grenzen klar aufstellt, habt ihr schon fast gewonnen. Die eigenen und fremden Kinder wissen, wann und wie das Zusammenleben in eurem Haus funktioniert. Durch konsequentes Handeln, bspw. indem ihr einem Kind genau sagt, was euch stört und Alternativen anbietet, geht ihr mit brenzligen Situationen clever um.
Ein Zurechtweisen fremder Kinder ist in Ausnahmefällen, also bei besonders schwerwiegenden Verstößen gegen das normale Miteinander erlaubt. Ansonsten sollten sich Erwachsene mit Zurechtweisungen fremder Kinder eher zurückhalten.